Rita mit den dicken Stämmen
Rita Mohrloks Sägewerk kann, was andere nicht mehr können: Starkholz sägen. Und noch viel mehr.
Im Filmprojekt "Dorfspaziergang" trifft Moderator Patrick Schreib Baiersbronner Bürger, die alles hinter sich gelassen haben, um nochmal neu durchzustarten – manche freiwillig, manche als Herausforderung des Schicksals.
Wir möchten den Menschen, die in Baiersbronn ihre Heimat haben und die Natur- und Lebenswelt Nordschwarzwald prägen, näherkommen. Denn am Ende sind es ja nicht die Postkartenlandschaften, die einzigartige Kultur oder die ausgezeichneten Restaurants, die eine Region ausmachen, sondern die Menschen mit ihren Ideen und Werten. Und gerade hier in der Kulturlandschaft Baiersbronn war der Innovationswille schon immer stark ausgeprägt. Hier haben die Menschen stets den Status Quo hinterfragt und nie Angst davor gehabt, Neues zu denken und zu tun. Mit dem Projekt „Dorfspaziergang“ wollten wir genau solche Menschen finden und kennenlernen.
Wir wollten schon lange einen Weg finden, den Menschen in Baiersbronn ganz nah zu kommen und haben immer wieder daran gearbeitet. Eine Inspiration war hier sicherlich das Format „Streetphilosophy“ mit Ronja von Rönne auf Arte. Diese ehrliche und natürliche Art, wie sie auf Menschen zugeht und über Fragen und Themen diskutiert, die uns alle betreffen, hat uns geholfen am Ende unser eigenes Format besser greifen und definieren zu können.
Ich habe irgendwann gehört, dass Peter Schneider mit seiner Frau und den beiden Kindern aus Namibia nach Baiersbronn gekommen ist, um als Fischwirt im Forellenhof Buhlbach zu arbeiten. Das fand ich schon eine tolle Geschichte. Dann hörte ich von Betty Buchthal, eine erfolgreiche Neurobiologin, die alles hingeschmissen hat, um hier im Ort eine Bonbon Manufaktur zu eröffnen. Da wurde ich einfach neugierig und wollte wissen: was waren die Beweggründe dieser Menschen, die alles hinter sich gelassen haben, um nochmal ganz neu durchzustarten. Mit welchen Ängsten und Hoffnungen ist so etwas verbunden. Und vor allem: wie fühlen sie sich heute mit ihrer Entscheidung?
Und auch hier stehen die Eigentümer vor einer elementaren Zäsur. Genau wie mein alter Bekannter, Jens Gaiser. Der kommt aus dem Profisport, war dann lange Jahre Schornsteinfeger, bekam gesundheitliche Probleme und lässt sich jetzt mit 42 zum Physiotherapeuten ausbilden. Da waren es dann auf einmal schon vier ungewöhnliche Geschichten über Neuanfänge. Es drängte sich also fast auf, diese gemeinsam zu behandeln. Nicht zu vergessen: wir befinden uns gerade in einer weltweiten Pandemie, die für viele Menschen mit großen beruflichen und persönlichen Veränderungen verbunden ist. Das ganze Leben ist am Ende geprägt vom Scheitern, Aufstehen und Neuanfangen.
Richtig. Wobei ich den Begriff Werbung in dem Zusammenhang nicht mag. Die Idee für ein Format wie den Dorfspaziergang hatten wir schon vor Jahren. Dahinter stand aber nie der Wille gute Werbung zu machen, sondern ein tatsächliches Interesse von meinen Mitarbeitern und mir, die Menschen unserer Region zu verstehen und kennenzulernen. Denn nur dann können wir dabei helfen unsere Region so zu gestalten, dass sich alle bestmöglich entfalten können. Meiner Ansicht nach die Grundvoraussetzung dafür, dass sich am Ende auch die Gäste wohlfühlen. Und das ist die beste Werbung für eine Region.
Wir wollen auf jeden Fall weitermachen und planen in Zukunft drei bis vier Dorfspaziergänge pro Jahr produzieren zu können.
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